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Mikropolitik 

Inhaltsverzeichnis

1.          Der mikropolitische Führungsansatz in Differenz zum sachrationalen Führungsansatz

2.          Leitbild und Merkmale mikropolitschen Handelns

3.          Definition von Mikropolitik

4.          Voraussetzungen von Mikropolitik

1. Der mikropolitische Führungsansatz in Differenz zum sachrationalen Führungsansatz

Der mikropolitische Ansatz der Führung begreift im Unterschied zum sachrationalen Ansatz der Führung eine Unternehmung nicht als gegeben sondern als ausgehandelt. Der mikropolitische Ansatz überwindet die monokratische Führungsauffassung hierarchisch asymetrisch gedachter Strukturen zugunsten eines Polyzentrismus, bei dem jede Position im sozialen Geflecht von Organisationsmitgliedern zugleich Quelle und Ziel von Einfluss ist. Die Annahme multipel vernetzter Einflussquellen wird der Annahme einer unilateralen Einflussrichtung entgegengesetzt. Das einzelne Mitglied der Organisation wird nicht als selbstloser Agent begriffen, der ausschließlich die Organisationsziele verfolgt, sondern es wird erfasst als natürliche Person, die eigene Interessen und Ziele verfolgt. Diese Person ist nicht nur Ausführungsorgan von Handlungen sondern sie schafft auch Handeln beeinflussende Ordnungen und Strukturen. Sie operiert nicht nur in einem  formal  vorgegebenen hierarchisch asymetrischen System mittels formal geliehener und übertragener Macht sondern sie  schafft auf informaler Ebene zur Durchsetzung eigener Interessen eigene Machtpotentiale.

2. Leitbild und Merkmale mikropolitischen Handelns

Leitbild politischen Handelns ist die Konkurrenz um knappe Ressourcen. Ziele im Sinne eines Eigeninteresses sind Güter, Rechte und die formale Potenz zur Durchsetzung eigener Interessen einschließlich der Kontrolle von Bedingungen. Mikropolitisches handeln bewegt sich im Spannungsfeld von Abhängigkeit und Gegnerschaft. Merkmale mikropolitischen handelns sind, dass mehrere Beteiligte vielfältig miteinander verbunden sind. die Interessen der Beteiligten sind weder intra- noch interpersonal aufeinander abgestimmt und häufig widerstreitend. Generalisiertes Kommunikationsmedium ist Macht als Chance Handeln anderer leiten zu können. Diese Chance haben auf Grund wechselseitiger Abhängigkeiten alle Mitglieder der Organisation. Spielräume für mikropolitische Agieren beruhen auf der Komplexität und damit verbundener Intransparenz der organisationalen Realiät, die Ungewissheitszonen impliziert.

3. Definition von Mikropolitik

Mikropolitik bezeichnet das Arsenal täglicher kleine (Mikro)techniken zum Machtaufbau, die eingesetzt werden um eigene Handlungsspielräume zu erweitern und sich fremder kontrolle zu entziehen. Assoziationen des Präfix Mikro sind: "verborgen", "von unten betrieben", zum eigenen Vorteil". Im Gegensatz zur formalen offiziellen Politik auf makropolitischer Ebene, die auf makropolitische Grundsatzentscheidungen aus ist, bezieht sich Mikropolitik auf kleine Variationen im Rahmen gültiger Strukturen. Mikropolitisches Verhalten ist somit ein Extrarollenverhalten, das über formal definierte Erwartungen hinaus dazu dient Vorhaben zu realisieren. Dadurch wird jedoch nicht nur die Erreichung von Organisationszielen beeinträchtigt, sondern es wird auch eine Ergebnissverbesserung möglich.

Eine positive Perspektive auf Mikropolitik nimmt also das Verlassen formaler Wege zugunsten formaler Unzulänglichkeiten in den Blick. Damit kann Mikropolitik zu einem Korrektiv für Formalisierung werden. Wegen des Anarchierisikos muss Mikropolitik allerdings auch begrenzt werden.

Es folgt, dass Mikropolitik einerseits unausweichlicher Bestandteil organisierten Handelns ist. Sie muss jedoch kontrolliert werden.

4. Voraussetzungen von Mikropolitik

Mikropolitik ist nur möglich wenn und weil bestimmte Bedingungen,, die zugleich durch mikropolitisches Handeln reproduziert werden, vorliegen.

Intersubjektivität und Multipersonalität: Mikropolitisches Handeln ist Handeln, dass sich auf andere bezieht, durch sie ermöglicht und beschränkt wird. Wenngleich der einzelne Akteur über ein Nutzenkalkül verfügt ist das Handeln weiterer Akteure relevant. Für den mikropolitisch handelnden Akteur sind somit auf Grund der Kompexität sozialer Situationen die Resultate eigenen Handelns nicht vollumfänglich berechenbar. Berechenbarkeit lässt sich erzeugen durch Investitionen in Beziehungspflege um Konstellationsschaffung willen. Taktiken sind die Isolation von Konkurrenten und das eingehen von Koalitionen.

Interessen und Konflikte: Grundannahme bei der Betrachtung von Mikropolitik ist, dass Interessendifferenzen und Konflikte vorliegen. Eigennutz ist der Motor individuellen Handelns, dass auf den Aufbau von Einflusspotential zielt. Taktiken sind der Tauschhandel sowie das aufzeigen von Win - Win - Strategien.

Machtgrundlagen und - demonstration:

 

 

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